Produktfotografie
Wie unterschiedlich die Produkte auch sind, die ich fotografiere, ich wende mich jedem einzelnen Objekt intensiv zu und versuche das Besondere und die individuelle Schönheit herauszustellen. Meine Überzeugung ist es, dass beim Kauf von Produkten Emotionen eine große Rolle spielen. Deshalb ist die Bildsprache insbesondere bei Produktfotos von so großer Bedeutung. 
Wenn es gelingt, einem Produktbild „Leben“ einzuhauchen, wird die Wahrnehmung Ihrer Kunden eine andere sein – egal ob Sie die Produktbilder im Social Media Bereich, als Katalogbilder oder für Ihre Homepage nutzen. Gerne unterstütze ich Sie bei Ihrem Projekt mit der Erstellung professioneller Produktbilder oder durch Beratung rund um das Thema Produktfotografie.
Was zeichnet Produktfotos vor weißem Hintergrund aus?
Das augenscheinlich Einfache so zu gestalten, dass sein Besonderes, sein Individuelles in Erscheinung tritt, ist die Herausforderung. Vor allem bei Produktfotos vor weißen Hintergrund wird oft davon ausgegangen, dass es eine einfache und günstige Art der Aufnahme sei. Unter Umständen kann das auch so sein, beispielsweise wenn viele mehr oder minder identische Produkte in Serie oder in großen Stückzahlen aufgenommen werden. 
Sobald aber das Einzigartige eines einzelnen Produktes von Bedeutung sein soll, der Eindruck von Hochwertigkeit und Qualität vermittelt werden will und man den Betrachter wirklich ansprechen und in Bann ziehen will, kommt die individuelle Zuwendung und besondere Herausforderung ins Spiel. Denn dann öffnet sich ein ganzer Horizont an vielen kleinen und großen Details, die bei der Produktfotografie zu beachten sind und die eine Bedeutung für den Ausdruck und die Wirkung eines Produktfotos haben können. 
Oft sind viele Jahre Erfahrung als Fotograf notwendig, um in den ausgewählten Aspekten der Fotografie eine Perfektion zu erreichen. Selbstverständlich hat auch ein Generalistentum seine Berechtigung, aber wenn man ein besonderes Produkt mit seiner ganz eigenen Charakteristik möglichst ganzheitlich fotografisch erfassen möchte, kann das Spezialistenwissen eines Fotografen ausschlaggebend für das Ergebnis sein. 
Beispielsweise verhalten sich einzelne Texturen und Oberflächen in Licht und Farbe individuell so unterschiedlich, dass „Standart-Setups“ im Fotostudio diese nicht entsprechend einfangen können. Neben der Berücksichtigung der Oberfläche ist die gewählte Aufnahmeperspektive von großer Bedeutung für die Wirkung eines Produktfotos. Entscheidend können bereits winzige Änderungen des gewählten Aufnahmewinkels sein: Betrachtet man das Produkt leicht von unten oder schräg von oben, wo wird der Schwerpunkt im Bild empfunden, wie ist es komponiert? Der Betrachtende empfindet unbewusst unmittelbar, ob ein Produktfoto eine Harmonie ausstrahlt und ob es neugierig macht. 
Dabei ist grundsätzlich auch in der Produktfotografie alles erlaubt und möglich, was auch in anderen Disziplinen der Fotografie zum Einsatz kommt: mit dem Schärfeverlauf den Blick ins Bild ziehen, durch die Komposition das Bild interessant gestalten, oder durch einen harmonischen Bildaufbau positive Emotionen beim Betrachter wecken.
Automatische Fotostudios, Fertiglösungen, Lichtzelte oder dergleichen will ich hier nicht bewerten. Entscheidend für mich persönlich als Fotograf ist, dass das mir zur Verfügung stehende Equipment und die damit verbundene Erfahrung mich in die Lage versetzt, mich den speziellen Anforderungen des jeweiligen Produktes oder Kunden wirklich adäquat anzunehmen. Aus der Erfahrung weiß ich, dass dies nicht mit einer „großen Anzahl Softboxen“ getan ist. Ich freue mich über jedes einzelne Bild, dem ich z.B. beim Onlineshopping begegne, das nicht langweilig ist, das Akzente besitzt und einen individuellen Charakter hat.
Wie beurteilt man gute Produktfotos aus Kundenperspektive? 
Das klingt zunächst recht einfach, aber aus meiner Sicht ist im ersten Schritt das Allerwichtigste, sich die Frage zu stellen: „Gefallen mir die Produktbilder des Fotografen, die er in seinem Portfolio zusammengestellt hat?“ 
Ich stelle häufig fest, dass mir sogar professionell und handwerklich wirklich gut gemachte Fotos trotzdem nicht immer gefallen. D.h., auch gutes Handwerk und professionelle Technik können nicht darüber hinweghelfen, wenn dem Bild etwas fehlt, das nicht ausschließlich technischer Natur ist. 
Ich halte es für wichtig, sich darüber bewusst zu sein, dass jedes Bild seine eigene Sprache spricht: Bilder vermögen Emotionen zu wecken. Sie können Harmonie ausstrahlen. Manchmal erinnern uns Bilder auch an etwas, denn sie sprechen auf unterschiedlichen Ebenen zu uns. Bilder können kraftvoll, inspirierend und tief berührend sein, sie können aber auch im Gegenteil ausdruckslos, hüllenartig leer und wie erstarrt auf uns wirken. 
Einfacher gesagt haben Bilder immer auch etwas mit dem Herzen zu tun. Es liegt ihnen ein Harmonieverständnis zugrunde und sie sind in diesem Sinne nicht ausschließlich technischer Natur. 
Es gibt viele Gründe, warum Produkte gekauft werden. Meine eigene, langjährige Erfahrung im E-Commerce hat gezeigt, dass wirklich gute Produktfotos den Umsatz eines Online-Shops erheblich steigern können. Oftmals deutlich mehr als beispielsweise ein günstigerer Preis. 
Hersteller, die dem Handel bereits sehr gute Fotos ihrer eigenen Produkte für den Verkauf an die Hand geben können, sind hier deutlich im Vorteil. Aber auch Händler können mit eigenen, im Sinne ihrer Philosophie erstellten Produktfotos die Einzigartigkeit und das besondere Konzept ihres Online-Shops spürbar modellieren und sich dadurch positiv abheben. 
Warum ist es also bei der Suche nach einem passenden Produktfotografen so wichtig, dass Ihnen die Fotos im Portfolio des Fotografen gefallen? 
Zu allen auch im Folgenden beschriebenen Aspekten der Produktfotografie kommt als wesentlicher Faktor der individuelle „Geschmack“, das eigene „Harmonieverständnis“ oder auch die persönliche „Schwingung“ dazu.  Das kann bei unterschiedlichen Menschen wie wir alle wissen sehr verschieden sein. 
Die Modellierung und die Zuwendung zum einzigartigen Kern eines Produktes hat etwas sehr Persönliches. Wenn Ihnen also die Bilder des Fotografen in seinem Portfolio gefallen, werden Sie sich vermutlich auch an den Bildern freuen, die Sie in Auftrag gegeben haben.
Wenn Sie die Zeit haben, betrachten Sie die Bilder, welche Ihnen von Produktfotografen präsentiert werden, eine Weile lang. Für mich zeichnen sich gute Bilder auch dadurch aus, dass sie beim langen Betrachten immer besser werden. Weniger gute Bilder verlieren mit längerer Betrachtung. Was einen anfänglich noch fasziniert hat - beispielsweise ein extremer Kontrast in den Bildern - wirkt bei längerer Betrachtung irritierend, oft sogar störend. Dabei ist aus meiner Sicht gar nicht so entscheidend, was für ein Gegenstand auf den Fotos, die Sie sich exemplarisch betrachten, abgebildet ist. Aus meiner Sicht kann man fast alle Produkte in einer gewissen Ästhetik und Schönheit fotografisch erfassen.
Im Folgenden habe ich ein paar Kriterien beschrieben, die Ihnen dabei helfen können, bei der Betrachtung und Beurteilung der Bilder Ihren Blick auf einzelne Aspekte zu lenken. Es sind dies Kriterien, die mir persönlich sehr wichtig sind. 
Produktfotografie ist darüber hinaus ein sehr komplexes, fachliches Feld und es gibt überdies zahlreiche technische Details, die zu beachten sind. So ist Grundlegendes aus der Fotografie, wie die Auflösung der Bilder, das Format, die Größe, die Farbtreue, das Dateiformat etc. hier nicht im Einzelnen angesprochen und vertieft.​​​​​​​
Der Schatten in Produktfotografien
Etwas ausführlicher will ich vorweg das Element des Schattens etwas näher betrachten, weil er allzu oft völlig vernachlässigt wird, obwohl der „richtige“ Schatten so wichtig ist, wie ich finde. 
In vielen Fällen – das kann man bei der Betrachtung von Produktfotografien in Online-Shops und auf Hersteller-Homepages gut beobachten - wird der Schatten einfach weggelassen. Die Produkte scheinen dann gewissermaßen im Bild zu „fliegen“ und haben keine Erdhaftung. Das nimmt den dargestellten Produkten etwas von ihrer „Gewichtigkeit“, von ihrer Authentizität und ihrem würdevollen Auftritt. Es „verfliegt“ in einer solchen Darstellung möglicherweise die Chance auf einen kraftvollen ersten Eindruck.
Das Weglassen des Schattens in der Produktfotografie ist im Prozess der Produktion deutlich einfacher und wird daher gerne in Kauf genommen. Denn damit spart man die aufwendige Vor- und Nacharbeit zur Modellierung des „perfekten“ Schattens. 
Der Schatten bedarf normalerweise einer eigenen, aufwendigen Retusche. Das kann verschiedene Gründe haben: Wenn z.B. der Hintergrund eine – wenn auch nur leichte - eigene Textur hat, der Schatten nicht bei jedem Foto-Setup automatisch „schön“ und „verwendbar“ ist, der Verlauf des Schattens in den ansonsten weißen Hintergrund nicht gleichmäßig darstellbar ist, es Verfärbungen gibt im Schatten und vieles, vieles mehr. Deshalb sind oft Produktfotos ohne Schatten grundsätzlich schon einmal günstiger. 
Auch mit Blick auf die zusätzliche Arbeit und die damit verbundenen Überlegungen und Planungen des Setups bin ich ein Vertreter eines schönen Schattens im Bild. Denn wo Licht ist, ist natürlicherweise immer auch Schatten. Wir Menschen sind es gewohnt, dass die Dinge einen Schatten auf den Untergrund werfen und empfinden diesen als harmonisch. Es wirkt schnell sehr unnatürlich, wenn dieser gewohnte Schatten wegfällt, oder die Dinge gar von unten zu viel Licht abbekommen. 
In der Natur gibt es sehr vielfältige Schatten, changierend je nach Wetterlage und Umgebung. Bei der Beurteilung des Schattens auf Produktbildern können vielleicht folgende Fragen hilfreich sein: 
•    Wirkt der Schatten natürlich, oder ist er sehr dominant im Bild? 
•    Macht er den Eindruck, als sei er mit „Photoshop“ erstellt oder ins Bild gemalt? 
•    Wie ist der Verlauf vom Schatten in den (weißen) Hintergrund? 
•    Wie ist der Übergang vom Schatten zum Produkt? Passt der Schatten zum Produkt? 
Möglicherweise kann bei einer Sonnenbrille ein komplett schwarzer, scharfkantiger Schatten durchaus passend und eine attraktive Bildgestaltung sein, wohingegen bei einem Babyspielzeug eventuell ein milderer Schatten stimmiger wirkt. Auch hier kommt es im Wesentlichen darauf an, ob es Ihnen gefällt. Vertrauen Sie Ihrem Gefühl. 
Mir persönlich sind klare, weiche Schatten am liebsten, die die individuelle Differenziertheit des Produktes wiedergeben, aber nicht aufdringlich sind und das Produkt gewissermaßen sicher tragen. Schatten, die verursacht durch unterschiedliche Lichtquellen in verschiedene Richtungen gehen, finde ich verwirrend und eher unruhig.
Die Retusche in der Produktfotografie
Manche Produkte benötigen weniger Aufwand beim Retuschieren, andere sind mit viel Retusche-Arbeit verbunden. Mit einer guten Vorbereitung des Fotoshootings – z.B.  einem gewissenhaften „zurecht zupfen“, mit Druckluft reinigen, aufpolieren, bürsten und vielem mehr - spart man sich einiges an späterer Retusche-Arbeit. Ohne Retusche geht es aber nie. 
Wenn Ihnen ein hochwertiger, professioneller Eindruck wichtig ist, achten Sie auf kleine Details: 
•    Sind auf dem Produktbild noch Staub, Fusseln und Kratzer zu sehen? 
•    Was spiegelt sich in den Flächen von Produkten die eine reflektierende Oberfläche haben?
•    Sind die hellen Flächen im Produkt „ausgebrannt“, also nur noch weiß oder haben auch die hellen  Flächen  Nuancierungen? 
•    Sind kleine Unebenheiten im Material entfernt worden? 
•    Gibt es Glanzpunkte, wo keine sein sollen?
Auch die Retusche-Arbeit ist „Geschmacksache“. Ich persönlich finde, das fertige Produktbild sollte am Ende nicht „verkünstelt“ bzw. nach „Photoshop“ aussehen aber trotzdem produktspezifisch perfekt sein. Bereits Kinder haben ein sehr gutes Gespür dafür, was (noch) natürlich ist und was nicht. Ein offensichtliches „so sieht das ja gar nicht aus“- Gefühl versuche ich immer zu vermeiden.
Die Perspektive in Produktfotos
Darüber, welch einen großen Einfluss die Perspektive hat, mit dem ein Bild aufgenommen wird, bin ich immer wieder erstaunt. In erster Linie ist, wenn hier von Perspektive gesprochen wird, der Blickwinkel - in diesem Fall auf das Produkt - gemeint. So kann beispielsweise ein Produkt von oben aus der Vogelperspektive aufgenommen klein erscheinen oder ganz gegensätzlich von unten sehr groß. 
Der harmonische Verlauf der Linien im Bild ist unter anderem abhängig von der Perspektive. So können Produkteigenschaften wie z.B. „Symmetrie“ nicht aus jeder Perspektive heraus eine gleich gute Bildwirkung erzielen. Aus meiner Sicht lohnt es sich immer und für jedes Produkt, sich Zeit zu nehmen für die Erfassung seiner individuellen Formensprache. Denn erst in diesem Prozess der bewussten Annäherung kann ich es als Fotograf harmonisch in Szene setzen. Bzw. seine „Schokoladenseite“ erkennen. Dieser Aufwand in der Vorarbeit ist nach meiner Erfahrung immer ausschlaggebend für ein nicht nur technisch perfektes, sondern auch harmonisches und ansprechendes Produktfoto.
Wenn Sie Bilder anhand der Perspektive beurteilen, ist dies eine gute Gelegenheit auch ein Augenmerk auf Verzerrungen zu richten. Und darauf, ob sich der „Blick“ auf das Produkt natürlich anfühlt. Es gibt Menschen, die sehr sensibel dafür sind, mit welcher Art Objektiv ein Bild aufgenommen wurde. Damit ist nicht der extreme Blick durch das „Fischauge“ gemeint, es reichen oft kleine Ungenauigkeiten, die bei Menschen, die dafür ein Gespür haben, einen ähnlichen Effekt haben können wie das Quietschen mit Kreide auf einer Tafel. 
Harmonie und Bildsprache in der Produktfotografie
Jedes Bild hat einen ureigenen Ausdruck und spricht eine Sprache. Nicht immer kann man diese Informationen unmittelbar verstehen, aber sie lösen in aller Regel eine unmittelbare Empfindung beim Betrachten des Bildes aus. Vielleicht erinnert das Foto sie an etwas, vielleicht empfinden sie ein warmes Gefühl, vielleicht macht es Ihnen Angst. Solche Reaktionen werden auch von abstrakten Bildern ausgelöst, die gar nicht direkt intellektuell vermitteln, was da genau abgebildet ist. Die Reaktion findet auf einer anderen Ebene des menschlichen Empfindens statt. 
Bei der Überlegung, welche Faktoren Einfluss auf eine positive Resonanz beim Betrachtenden haben und störende bzw. irritierende Reaktionen vermeiden, gibt es zahlreiche Gesetzmäßigkeiten aus den unterschiedlichsten Disziplinen.  
Um ein Beispiel zu nennen, sei hier die bereits seit der Antike bekannte Gesetzmäßigkeit des „Goldenen Schnitts“ benannt, eine Harmonie-Lehre, die auch in der Kunst und Architektur Anwendung findet. 
Der Goldene Schnitt (lateinisch: „proportio divina“ = „göttliches Verhältnis" oder auch „sectio aurea“ = „Goldener Schnitt“) beschreibt ein wunderbares mathematisches Verhältnis der einzelnen Teile zueinander bzw. zum Ganzen. Möglicherweise empfinden wir Darstellungen, die der Gesetzmäßigkeit des Goldenen Schnittes beruhen vor allem deshalb als so harmonisch, weil uns die daraus resultierenden Größenverhältnisse aus der Formenwelt der Natur zutiefst bekannt und vertraut sind. Die klare, mathematische Formensprache des Goldenen Schnittes kann eine tiefe Sehnsucht nach „Ganzheit“ in uns berühren. 
Denn im Verhältnis des Goldenen Schnitts liegt noch ein weiterer Gedanke der Harmonielehre begründet. Nämlich der, dass die in einer Komposition nach den Regeln des Goldenen Schnitts angeordneten Teile zueinander und zum Ganzen in einem solchen besonderen Verhältnis stehen, dass das „große Ganze“ nicht verlorengeht und gleichzeitig das Einzelne nicht isoliert erscheint. Oder andersherum formuliert:
„Die Macht des Goldenen Schnittes, Harmonie zu erzeugen, lieget in seiner einzigartigen Kapazität, Teile eines Ganzen so zu verbinden, dass jeder seine Identität bewahrt und doch in ein größeres Muster eines einzigen Ganzen verschmilzt.“ 
(György Doczi, Die Kraft des Ganzen)
Ich habe in den letzten Jahren in mehreren künstlerischen Projekten versucht, die individuellen Formensprachen einzelner, natürlicher Elemente herauszuarbeiten und sichtbar zu machen. Wenn Sie mögen, machen sie doch einen Ausflug in die Welt der Wasserklangbilder hier auf dieser Internetseite und betrachten Sie die Bilder mit dem Gedanken, ob Ihnen Formen vertraut oder harmonisch erscheinen, ob diese Formen zu Ihnen „sprechen“. 
Die Oberfläche und Textur von Produkten
Wie konturiert, betont oder kontrastreich eine Textur oder Oberfläche dargestellt werden soll, ist natürlich auch wieder ein Stück weit Geschmacksache. Wenn bei der Produktfotografie allerdings ein “Fotoautomat“ in Benutzung ist oder Standard-Setups, die rein technisch gar nicht dazu in der Lage sind, einzelne Nuancen der Strukturen oder Charakteristiken der Oberfläche herauszuarbeiten, stellt sich die Frage erst gar nicht, wie viel Betonung auf die einzelnen, individuellen Eigenschaften des Produkts gelegt werden soll. 
Bei der Beurteilung der genannten Aspekte kann es eventuell helfen, sich das Produkt mit seinen Eigenschaften zunächst zu erschließen und sich dabei die produktspezifische Oberfläche so vorzustellen, wie man sie gerne dargestellt hätte. Eine Walnuss, eine Mandel ist ja durchaus in der Betonung der tiefen Furchen attraktiv und „kernig“, anders sieht das möglicherweise bei einer Zitrone aus oder gar einem Beautyportrait. 
Wie Sie sich die Oberfläche wünschen, ist eine bewusste Entscheidung, die Sie treffen können – der Ausdruck ergibt sich nicht „zufällig“ oder weil das Produkt eben so ist.
Die Schärfe in Produktfotos
Sich dem Thema Schärfe zu widmen ist bei den Überlegungen zur Art der gewünschten Fotografien und auf der Suche nach dem richtigen Fotografen für Ihr Projekt oder Produkt ein wichtiger Aspekt. Zwei Punkte sind mir in diesem Zusammenhang besonders wichtig.
Es gibt Bilder, die wirklich scharf sind, und solche, die es nicht sind. Eventuell geht es Ihnen beim Betrachten von unterschiedlichen Internetseiten und auf der Suche nach dem passenden Fotografen wie mir, und Sie stellen sich die Frage, warum sind die Bilder eigentlich nicht scharf? Irgendwie suppig, diffus und neblig. In der professionellen Fotografie ist dieses vermutlich nicht unabsichtlich passiert, sondern wird toleriert, weil es oft deutlich einfacher ist, Bilder (etwas) unscharf zu präsentieren. Dies liegt vor allem in der mit wirklicher Schärfe verbundenen Arbeit. Dies umfasst etliche technische Aspekte, aber vor allem den Bereich der Retusche. Wirklich scharfe Bilder - insbesondere Portraits und Produktfotografien - sehen oft sehr „schonungslos“ aus. Aus diesem Dilemma gibt es eigentlich nur zwei Auswege. Der eine ist, einen irgendwie gearteten „Filter“ über die „Sache“ zu legen, der alles etwas weich und „neblig“ macht oder – und das ist die wirklich anspruchsvolle Arbeit – eine echte Retusche-Arbeit zu verrichten. 
Sollten Sie sich für wirklich scharfe Bilder entscheiden, gibt es innerhalb dieses Bereichs natürlich eine ganze Wissenschaft zum Thema der perfekten Schärfe. Diesen Detailfragen müssen wir uns hier nicht zuwenden. Wichtig ist aber, bei der Auswahl für Ihr Projekt diesen Aspekt bewusst mit einzubeziehen
Zum Thema Schärfe gehört auch die Frage des Schärfeverlaufs oder der „Schärfentiefe“. Besonders beliebt bei Portraits z.B. ist es, dass ein Bildbereich scharf ist und die anderen Bildbereiche durch eine ästhetische, stimmungsvolle Unschärfe die Bildkomposition unterstützen. Man nennt dies auch Bokeh-Effekt. Damit ist nicht der eben beschriebene „Weichzeichner“ gemeint, sondern technisch bedingte (ästhetische) Unschärfebereiche im Bild. Schärfe und Unschärfe sind wunderbare Gestaltungselemente und es lohnt sich, dazu im Vorfeld Gedanken zu haben. Wie ausgeprägt beispielsweise diese Unschärfebereiche im Bild sein sollen, hängt zum einen von der Wirkung ab, die Sie mit dem Bild erzielen wollen. Zum anderen ist das entscheidende Kriterium, was Ihnen selbst am besten gefällt. 
Licht als Gestaltungselement in der Produktfotografie
Das wichtigste Gestaltungselement in der Fotografie ist das Licht. Licht ist das zentrale Werkzeug der Fotografie und das Resultat ist das „Lichtbild“. 
Das Spannende an der Fotografie im Studio ist, dass hier mit Licht wirklich umfassend gestaltet werden kann. In dem gesamten Spektrum von lichthaft bis düster können unglaubliche, fantastische Lichtsituationen „hergestellt“ werden. Licht lässt sich kreativ „formen“ und gewissermaßen „kontrollieren“. So kommt die gesamte Freiheit, aber auch das gesamte professionelle Vermögen in der Bildgestaltung im Studio voll zum Tragen. Es werden wunderbare Bilder in perfektem, fantastischem Licht erarbeitet. Durch großartige Kompositionen unterschiedlicher Arten von Licht und Lichtquellen können so herausragende Bilder entstehen. 
Wenn in einem Standard-Setup fotografiert wird, ist das verwendete Licht mehr oder minder bei allen Produktbildern gleich. Das bedeutet nicht, dass die Bilder deshalb zwangsläufig schlecht sind, es raubt aber möglicherweise genau Ihrem Produkt die Möglichkeit „ins rechte Licht“ gerückt zu werden und ihm den besonderen Glanz zu verleihen. 
Für mich als Fotograf liegt aber genau darin der Zauber. Mit Licht zu gestalten und Schönheit zu sehen in einer „lichten“ Zuwendung.
Betrachten Sie daher gerne Produktbilder auch mit den Gedanken zur Wirkung des Lichts: Wo kommt das Licht her, welche Farbe hat das Licht oder wie „dominant“ ist die Lichtquelle im Produktbild spürbar?
Wie findet man einen guten Produkt- oder Werbefotografen?
Ob Sie in der Region Erlangen-Nürnberg, in der ich meine Fotos erstelle, oder in Bayern bzw. ganz Deutschland nach einem guten Fotografen suchen, ist für die Erläuterungen nicht sehr entscheidend. 
In der Fotografie allgemein ist die Technik auf einem großartigen Stand und es wird immer leichter, technisch gute Bilder zu erstellen. 
Wirklich wichtig und ausschlaggebend ist die Erfahrung des Fotografen. Idealerweise nicht nur allgemein im Bereich der Produkt- und Werbefotografie, sondern exakt in der Produktkategorie oder im Umgang mit den Materialien, die Ihrem Produkt ähnlich sind. 
Auf der Suche nach einem guten Fotografen ist es sicherlich hilfreich, wenn Sie sich dafür etwas Zeit nehmen können und unter Berücksichtigung der bereits genannten Punkte in eine Online-Recherche eintauchen. Denn die Zeit, die in eine gut reflektierte, gedanklich abgewogene Auswahl investiert wird, wird sich bei der Umsetzung des geplanten Projektes unbedingt auszahlen. 
Natürlich spielt bei der Auswahl eines Fotografen für Ihr Projekt auch das Budget eine wichtige Rolle.
Was kostet ein Produktbild?
Bei der Frage nach dem Preis einer Produktfotografie kommt es darauf an, was Sie sich für eine Art der Aufnahme wünschen. 
Es ist oft ein einfaches Rechenbeispiel, ob sich im Rahmen ihres Projektes nur ein sehr günstiges, nennen wir es „10 Euro - Bild“ lohnt, oder ob Sie mit einem wirklich guten Produktfoto im Preis von 100 Euro oder sogar mehreren hundert Euro entsprechend mehr Umsatz generieren werden und die Investition dann im Verhältnis eher gering ist.
Haben sie eine „Marke“ und es ist wichtig für Sie, diese mit der notwendigen Aufmerksamkeit zu präsentieren, dann liegt die Investition nicht nur beim einzelnen Produkt, sondern zahlt sich beispielsweise durch einen erheblich professionelleren Online-Auftritt mit hochwertigen, maßgeschneiderten Fotografien aus.
Back to Top